Onkel Arie – ein Lebenslauf

Onkel Arie“ – Adrianus Zuiderwijk

Geboren wird Onkel Arie am 14. April 1895 in Lisse, Niederlande. Er heiratet 1921 Euphemia Hendrika Brouwer und hat mit ihr den Sohn Christianus. 1953 wird die Ehe geschieden.

Nach Jugend und Schulzeit in Lisse tritt er in den Dienst der niederländischen Post ein und ist in Den Haag als Briefträger tätig. Da Malen schon seit frühester Jugend sein Hobby ist, besucht er dort mehrere Lehrgänge an der Kunstakademie. Seine Motive sind im Raum Den Haag Gebäude und Landschaften. Während des Zweiten Weltkriegs malt er auch in Belgien und Nordfrankreich.

Er verlässt Den Haag und zieht in die Nähe von Utrecht, wo er im Ort Breukelen auf dem Hof der Familie Van der Grift den dort stationierten deutschen Soldaten Friedrich Brokmeier kennenlernt. Brokmeier stammt aus Todtenhausen, Stätte „Franken“ Nr. 22, heute Großenheider Strasse 7.

Nach dem Krieg bleibt ein brieflicher Kontakt zwischen den Familien Brokmeier und Van der Grift erhalten. Eine Tochter des Van der Grift heiratet 1950 den Bruder des Brokmeier und auf diese Hochzeit wird auch der Maler Adrianus Zuiderwijk eingeladen. Das junge Paar geht zurück nach Beukelen, der Maler bleibt in Todtenhausen.

In Todtenhausen und Umgebung findet er viele schöne Motive und kann von seinen Auftragsarbeiten gut leben. Bis dahin hat er seine Bilder noch mit A. Zuiderwijk signiert. Da er als alleinlebender, älterer Herr von den Kindern mit „Onkel“ angesprochen wird, macht er den Namen „Onkel Arie“ zu seiner Markenbezeichnung und Spitznamen und signiert auch so.

Bepackt mit seinen Malutensilien erreicht er auch weiter entfernte Aufträge mit seinem Moped. Später zieht er in Todtenhausen in das Haus Nr. 167, heute Graßhoffstr. 43, bevor er 1952 nach Hahlen umsiedelt. Dort bewohnt er das heute nicht mehr erhaltene Haus Nr. 24, heute Kapellenweg 8. 1958 zieht er weiter an die Hahler Dorfstrasse 5, wo er bis zu seinem Umzug 1963 nach Bünde lebt. Dort stirbt er nach schwerer Krankheit am 5. Dezember 1969 im Alter von 71 Jahren.

Quelle: Ortsheimatpfleger Hans Eberhard Brandhorst